Aufdehnungen an den Herzgefäßen

Werden, in der Regel durch die arterielle Herzkatheteruntersuchung, Ablagerungen oder Engstellen ("Stenosen") der Herzkranzgefäße festgestellt, so sind grundsätzlich drei Therapieformen denkbar:

  1. Therapie ohne Eingriff ("konservativ"): Die konservativ Vorgehensweise steht oft bei leichtgradigen Einengungen oder Fehlen von Beschwerden im Vordergrund. Ziel ist es, ein Fortschreiten der arteriosklerotischen Ablagerungen in den Gefäßen zu verhindern und die Gefahr von Komplikationen, z.B. eines Herzinfarktes, zu verringern. Wichtig ist zunächst eine gesunde Lebensführung: kompletter Verzicht auf Zigarettenrauchen, Normalisierung des Körpergewichtes, gesunde Ernährung, viel Bewegung. Darüber hinaus ist meist eine medikamentöse Dauertherapie ratsam, um die Bildung von Blutgerinnseln an den Gefäßablagerungen zu verhindern und die Ablagerungen zu stabilisieren.
  2. Therapie durch Kathetertechnik: Höhergradige Engstellen oder solche, die Beschwerden verursachen, können oft über Herzkatheter beseitigt werden (PTCA und Stent). Das genaue Vorgehen ist weiter unter im Text erläutert.
  3. Therapie durch Operation: Ist die Durchblutung des Herzens durch mehrere Engstellen an verschiedenen Herzkranzgefäßen gestört, oder sind die Verengungen für eine Ballonaufdehnung nicht geeignet, so ist eine Bypassoperation notwendig. Hierbei werden Gefäße an Bein oder Arm entnommen und wie eine Umgehungsstraße über die Engstelle auf die Herzkranzgefäße genäht. Diese Operation kann nicht am Krankenhaus Hameln oder Holzminden erfolgen. Die Kardiologen arbeiten jedoch mit mehreren herzchirurgischen Kliniken (u.a. die Schüchtermann Klinik, Bad Rothenfelde, sowie das Herzzentrum Rotenburg/Fulda) langjährig eng zusammen. Die Entscheidung über Art und Umfang der Operation wird gemeinsam getroffen.

Welche der drei genannten Therapieformen bei dem einzelnen Patienten im Vordergrund stehen sollte, hängt von vielen Faktoren ab. Betroffenen werden von uns in der Zusammenschau aller Untersuchungsergebnisse beraten.

Mögliche Probleme

Diese Behandlungsmethode ist sicher. Im Einzelfall können die gleichen Komplikationen auftreten wie beim arteriellen Herzkatheter. Zusätzlich ist ein vollständiger Verschluss des Herzkranzgefäßes eine gefürchtete Komplikation, die auftreten kann, wenn durch die Ballondehnung die Innenhaut des Gefäßes einen Einriss bekommt. Durch einen Stent ist dieses Problem in der Regel gut beherrschbar. Nur in sehr seltenen Ausnahmefällen muss notfallmäßig eine Bypass-Operation erfolgen.

Aufdehnung von Engstellen der Herzkranzgefäße durch Ballonkatheter

Das Vorgehen bei dieser Behandlung ähnelt dem beim Herzkatheter. Ein feiner Katheter wird in örtlicher Betäubung durch die Schlagader zu den Herzkranzgefäßen vorgeschoben. Zur Aufdehnung wird unter Röntgensicht ein feiner, vorne weicher Draht durch die Engstelle geschoben. Über diesen Draht kann im zweiten Schritt ein spezieller Ballon in die Engstelle geführt und dort aufgepumpt werden. Hierdurch geling in der Regel eine gute Erweiterung der Einengung.

Bei unbefriedigendem Erfolg kann die Erweiterung auch durch Einbringen eines feinen Drahtgeflechtes (Stent) stabilisiert werden. Hierfür sind jedoch nicht alle Einengungen geeignet.